Am 8. September 1941 erhielt die deutsche Wehrmacht den Befehl, die Stadt Leningrad, heute bekannt unter ihrem ursprünglichen Namen, Sankt Petersburg, zu erobern. Diese Operation sollte zunächst nur wenige Tage andauern. Doch aufgrund der Hartnäckigkeit der sich widersetzenden Einwohner, dauerte die Belagerung 900 Tage an – zweieinhalb Jahre, trotz des Mangels an Ressourcen und Lebensmitteln, unter dem die Verteidiger litten. Dieses Wochenende feiern wir das Ende der Blockade im Januar 1943 und heben dabei einige der Panzer hervor, die zu dieser Zeit im Einsatz waren.
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Weniger als zweieinhalb Monate nach dem ersten Angriff auf die Sowjetunion durch das nationalsozialistische Deutschland, standen die deutschen Truppen bereits vor den Toren Leningrads. Die rote Armee wurde über die Flanken zurückgedrängt, bis die Deutschen die Stadt am 8. September 1941 vollständig eingekesselt hatten. Innerhalb der Stadt befanden sich eine kampfstarke Garnison und etwa 3 Millionen Zivilisten. Alle weigerten sich, zu kapitulierten, und so nahm eine erbitterte und lange Belagerung ihren Anfang.
Anfängliche Schätzungen gingen davon aus, dass Nahrungsmittel und Treibstoff nur für höchstens zwei Monate ausreichen würden. Im Winter 1941-42 gab es keine Heizung, keine Wasserzufuhr, fast keine Elektrizität und sehr wenig Nahrungsmittel. Der Winter im Januar 1942 war ungewöhnlich hart, und die Nahrungsmittelrationen der Stadt sanken auf ein Rekordtief von nur 125 g Brot pro Person pro Tag. Im Januar und Februar 1942 starben 200.000 Menschen in Leningrad an Hunger und Kälte. Trotz dieser tragischen Verluste und der unmenschlichen Bedingungen, wurde die Kriegsindustrie aufrechterhalten, und die Stadt kapitulierte nicht.
Die deutschen Truppen versuchten die Kapitulation der Stadtbewohner herbeizuführen, indem Flugblätter mit dem Text „Tretet unserer Armee bei, und ihr bekommt Lebensmittel von uns!“ verbreitet wurden, doch die Soldaten Leningrads widerstanden dieser Verlockung.
Nach dem Januar 1942, erhöhten sich die Tagesrationen ein wenig, hauptsächlich aufgrund von zwei verschiedenen Faktoren – des durch den Winter bedingten Bevölkerungsrückgangs, und der Aufnahme einer Versorgungsroute über den Ladoga-See. Diese Versorgungsroute, genannt „Straße des Lebens“, machte es möglich, einige der Zivilisten zu evakuieren. Doch die Bedingungen waren schlecht und die Route litt unter deutschen Luftschlägen. Die „Straße des Lebens” war auch die „Straße des Todes“.
Im Januar 1943 gelang es einer Gegenoffensive mit der Bezeichnung „Operation Iskra“ (Funke), an einer Stelle die deutsche Blockade durchzubrechen. Der Korridor war breit genug, um den Bau einer Bahnstrecke zu ermöglichen, was die Versorgungssituation der Stadt beträchtlich verbesserte. So verblieben nur noch Soldaten und fähige Männer zur Verteidigung in der Stadt. Trotzdem blieb die Stadt unter massivem Beschuss und es sollte noch ein Jahr dauern, bis die Belagerung am 27. Januar 1944 endlich aufgehoben werden konnte. Der durch die Operation Iskra errungene Korridor erwies sich als wichtigste Bruchstelle.
Von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende dauerte die Belagerung zwei Jahre, vier Monate, zwei Wochen und fünf Tage an. Es wird geschätzt, dass 641.000 Zivilisten in der belagerten Stadt ihr Leben ließen, und viele weitere kamen während der Evakuierung um. Die Stadt wurde durch die Kämpfe schwer beschädigt. Die Belagerung nahm für die Achsenmächte jedoch eine große Menge an Ressourcen in Anspruch, wodurch ihr Vormarsch verlangsamt und eine der „Lebensadern“ der UdSSR, die nördlichen Seehäfen, geschützt werden konnten.