Die kuriosen Ideen von Yoh – Teil 2

Kommandanten!

Willkommen zurück zu unserer zweiten und letzten Ausgabe dieser Miniserie über die Geschichte der neuen amerikanischen schweren Panzer. Seht euch Teil 1 an, um unseren ersten Ausblick auf die kuriosen Entwürfe und Vorschläge der Firma „H.L. Yoh“ zu finden, welche den neuen Zweig im Forschungsbaum inspiriert haben.

In Teil 2 werfen wir einen tiefergehenden Blick auf die (zum Teil bizarren) Ideen, die in den 1950ern der US-Armee unterbreitet wurden. Wir erkunden die großen Pläne und Wunder von Yoh, einschließlich des originellen Konzepts der Reserveketten – eine der wenigen umsetzbaren Ideen, die es ins Spiel geschafft haben!

Das automatische Geschütz

Ein Konzept eines Revolver-Magazins, das verschiedene 105-mm-Granaten halten konnte. Der Kommandant oder Ladeschütze würde das Magazin dann rotieren, bis der gewünschte Granatentyp bündig mit dem Geschütz liegt. Ein Kolben im Feuermechanismus schiebt die Granate dann in die Kammer und verriegelt sie, um ein Verschließen zu gewährleisten. Während sich das Projektil beim Feuern nach vorne bewegt passiert es eine Öffnung, wodurch ein Teil des Gasdrucks umgeleitet wird, um einen Verschlusskolben zu entriegeln. Ein Teil des verbleibenden Gasdrucks drückt die leere Hülse zurück ins Magazin, hinter welchem sich der Verschlusskolben befindet. Das Geschütz ist jetzt bereit, die nächste Granate abzufeuern.

Auch wenn diese Idee umsetzbar ist (und ein ähnliches Konzept für den amerikanischen Stryker MGS entwickelt wurde), wird dafür sehr viel Platz im Fahrzeug benötigt. Der revolverartige Selbstlader vom M1128 Stryker MGS ist nicht gerade subtil.

Außerdem war wohl eine permanente Fixierung des Revolvers am Geschütz vorgesehen, welche das Gesamtgewicht des Geschützes erhöht hätte. Ganz zu schweigen von der zusätzlichen Schwierigkeit beim Bewegen des Geschützes, und dem hohen Platzbedarf den es benötigen würde, wenn es vertikal ausgerichtet wird. Ein Gleitblocksystem könnte die Situation verbessern, doch der erforderliche Platz wäre nach wie vor ein Problem. Es ist zudem unklar, wie der Rückstoß vom Geschütz gehandhabt werden sollte, und es war möglicherweise als Null-Rückstoß-System vorgesehen.

Kette innerhalb einer Kette

Die „Kette innerhalb einer Kette“ war ein Konzept, das darauf ausgelegt war, die Laufräder in einem Notfall weiter in Bewegung zu halten. Die zusätzlichen Ketten sollten zwischen den hintersten drei Rädern und der Hauptkette montiert werden, angetrieben vom Hauptantriebsrad. Es war als permanentes Notfallsystem vorgesehen, das zum Einsatz kommt, wenn die Hauptkette durch eine Landmine oder in Folge gegnerischen Beschusses funktionsunfähig wird. Durch dieses Konzept wäre die Besatzung nicht gezwungen, bei Verlust der Hauptkette ihr Leben zu riskieren, um Reparaturen vorzunehmen. Das zusätzliche Gewicht wurde als unbedeutend erachtet, vor allem, da es Besatzung und Panzer retten konnte.

Obwohl die Idee der „Kette innerhalb einer Kette“ wesentlich rationaler ist als die anderen Vorschläge, scheint es doch etwas optimistisch, anzunehmen, dass die Kette sauber und reibungslos abfallen würde, ohne die innere Kette durch abgebrochene Teile des Fahrwerks zu blockieren. Und es gibt andere Wege, wie die Hauptkette das System blockieren könnte, was eine Demontage seitens der Besatzung notwendig machen würde, ehe die innere Kette einsatzfähig wäre.

Nichtsdestotrotz ist es eine interessante Mechanik, die ihr nun in World of Tanks mit den neuen Yoh-Panzern ausprobieren könnt: M-II-Y, M-III-Y, M-VI-Y und M-V-Y.

Die „Läufer“-Alternative

Diese Laufvorrichtung war eine der ungewöhnlicheren Vorschläge der Firma „H.L. Yoh“. Sie sollte in einer Notfallsituation die weitere Bewegung gewährleisten. Jeder Fuß wird von derselben Achse betrieben wie die Antriebsräder und kann unabhängig in beide Richtungen bewegt werden.

Die Vorrichtung sollte von innerhalb des Panzern abgesenkt werden, wenn die Kette beschädigt würde. Dadurch sollte die Besatzung sicher im Inneren des Panzers bleiben, während sie sich aus dem direkten gegnerischen Feuer zurückzieht.

Diese Idee wurde ursprünglich als „unkonventionell“ beschrieben, doch wir bevorzugen die Ausdrucksweise „ein klein wenig absurd!“

Überarbeiteter Entwurf eines schweren Panzers

Ein Konzept für einen vollständig umstrukturierten schweren Panzer mit dem Motor im Turm. Die erhofften Vorteile des überarbeiteten Innenraums lauteten wie folgt:

  • Der Motor im Turm gleicht das Gewicht des Geschützes aus.
  • Die Gewichtsverteilung macht den Einsatz von Gegengewichten überfällig, somit ist das Gesamtgewicht des Panzers geringer.
  • Das Geschütz ist beim Zurücklegen von Strecken standardmäßig nach vorne ausgerichtet.
  • Im Turm gibt es genügend Platz für die Besatzung.
  • Der Neuentwurf lässt eine kürzere und leichtere Wanne zu.
  • Es können bis zu 60 Granaten mitgeführt werden.
  • Die Tragekapazität für Treibstoff ist erhöht.

In Wirklichkeit war dieser Entwurf jedoch mit zahlreichen schwerwiegenden Problemen behaftet. Der im Turm platzierte Motor würde eine Tonne (oder drei) an Gewicht in den höher gelegenen Bereich des Panzers verlagern. Dadurch wäre nicht nur der Schwerpunkt viel zu weit oben, sondern auch die Motoren zur Turmdrehung müssten eine beachtliche zusätzliche Masse bewältigen. Und bei dem Konzept praktisch 1000 Pferdestärken über einen sich unabhängig rotierenden, doppelseitigen Zahnkranz unterhalb des Turmdrehkranzes auf die Ketten zu übertragen, wurden mechanische Einschränkungen nicht berücksichtigt. Das Drehmoment, welches sich gegensätzlich zur Turmdrehrichtung auswirkt, würde wahrscheinlich einen maßgeblichen Verlust an Energie bedeuten.

Alles in Allem gibt es wohl gute Gründe, weshalb die U.S. Army der Firma „H.L. Yoh“ nie einen Auftrag zur Erstellung von Prototypen zu ihren Konzepten erteilte.

Auch wenn weder die Ideen der Firma, noch die Yoh-Panzer es jemals aufs Schlachtfeld schafften, könnt ihr sie jetzt in World of Tanks ausprobieren. Stürzt euch ins Gefecht und erlebt ihr einzigartiges Design und ihre brandneue Mechanik der „Kette innerhalb einer Kette“!

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