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Škoda Т 40: Ein beachtlicher Widersacher

Geschichte
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Die Tschechoslowakei wurde ungefähr sechs Jahre von Deutschland besetzt. In dieser Zeit arbeitete die Militärindustrie des Landes für die Bedürfnisse des Dritten Reichs. Nachdem Deutschland besiegt wurde, erbten die tschechoslowakischen Einwohner viel von dem Herstellungskönnen, zusammen mit einer riesigen Menge technischer Dokumentation.

Das erste Jahrzehnt nach dem Krieg war unruhig, während die Tschechoslowakei versuchte, ihren Ruf als großer Panzerkonstrukteur wiederherzustellen. Aus wirtschaftlichen und politischen Gründe erreichten die meisten Projekte zu der Zeit nicht die Testphase, geschweige denn die Massenproduktion. Obwohl sie nie erschaffen wurden, sind sie ein Monument der Panzerentwicklung und ihre fortgeschrittenen technischen Ideen verdienen es, studiert zu werden. Eines dieser Projekte ist der mittlere Panzer Škoda Т 40.

 

Entwicklung

1945 gab das Militär technische Anforderungen für ein Fahrzeug namens Tank Všeobecného Použití (TVP) oder auch „Allzweckpanzer“. Nach den Vorstellungen des Militärs sollte dieser mittlere Panzer 65 mm dicke Panzerung haben, mit einem 88-mm-Geschütz ausgestattet sein und eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreichen. Ein koaxiales Maschinengewehr mit einem Flammenwerfer wurde auch vorgeschlagen.

Mit diesem Konzept unternahmen Spezialisten der VTU (Militärischen Technischen Universität) einen enormen Aufwand, eine ganze Reihe an Panzern zu entwerfen, die sich in verschiedenen Komponenten unterschieden. Der Historiker Martin Dubánek führte in seinem Werk über den tschechoslowakischen Panzerbau „Od bodáku po tryskáče„ (Von Bayonetten zu Düsenfliegern) inkorrekt das Projekt von Škoda als Teil der VTU Projekte auf. Diese falsche Einschätzung wurde später von Jiří Tintěra, einem anderen tschechischen Militärhistoriker, entdeckt und korrigiert. Obwohl die VTU- und Škoda-Projekte einige Dinge gemeinsam haben, hatten sie verschiedene Herangehensweisen.

Das VTU-Projekt sollte ein Konzept sein, nicht eine technische Lösung. Im Panzer sollten eine Blattfederung, sechs Laufräder und drei Förderräder eingebaut sein. Die Federung wurde schematisch entworfen und musste lang und detailliert erklärt werden. Es war nicht klar, welcher Motor im Fahrzeug verwendet werden sollte.

Die Škoda-Ingenieure wiederum hatten ihren Entwurf vorbereitet und die benötigten Berechnungen für ihren Panzer durchgeführt. Es gab bei den externen Elementen und dem Entwurf Überlappungen, aber die Unterschiede waren sehr merklich.

                                          

Seiten aus der Dokumentation des Škoda Т 40.

Ein komplex geformter Turm mit einer V-förmigen Frontplatte wurde für den VTU-Panzer entworfen. Der Škoda T 40 war aber fortgeschrittener und ähnelte deutschen Fahrzeugen von Krupp im Zweiten Weltkrieg. Das war nicht reiner Zufall: Die Škoda-Fabriken waren im Zweiten Weltkrieg in Betrieb und bauten Wannen und Türme für den schweren Panzer Tiger II.

Entsprechend der Anforderungen für das Geschützkaliber wählten die Ingenieure ein 8,8-cm-Geschütz, das dem deutschen Geschütz „KwK 36 L/56“ auf dem Tiger ähnlich war. Das tschechoslowakische Geschütz hatte allerdings keine Mündungsbremse. Die Idee eines Flammenwerfers im Panzer wurde verworfen und stattdessen ein koaxiales Maschinengewehr eingebaut. Die Geschützblende vom T 40 war der von Krupp ähnlich, da die Deutschen es im experimentellen Schmalturm des mittleren Panzers „Panther“ einbauen wollten.

Škoda hatte keine Probleme damit, einen Motor für ihr Fahrzeug zu wählen. Sie hatten bereits eine fertige Lösung: den Škoda 16ADH140, einen X-Typ Dieselmotor mit Luftkühlung (700 PS bei 2000 upm). Obwohl die Anforderungen des Militärs für das Leistungsgewicht nicht erfüllt wurden, konnte der Motor den Panzer auf die geforderten 50 km/h beschleunigen. Die modernere Torsionsfederung wurde statt der Blattfederung benutzt.

Das Hauptproblem des Škoda T 40 (und dem TVP) war seine schwache Panzerung. Die Ingenieure waren aber nicht schuld. Die Anforderungen für den Panzer basierten auf dem sowjetischen T-34-85, der 1945 nicht als besonders schwer gepanzert angesehen wurde.

Außer seiner schwachen Panzerung war der Škoda T 40 ziemlich innovativ und interessant im Entwurf. Die Erschaffer des Panzers kopierten nicht technische Lösungen der Sowjets oder der Deutschen, sondern verschmolzen die beiden größten Panzerbaumächte in einem gut ausgeglichenen Fahrzeug, welches leider nur auf Blaupausen existierte.

 

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