Der M41 im Auslandsdienst

Kommandanten,

Da sich diesen Monat alles um die amerikanischen leichten Panzer dreht, wollen wir eines der berühmtesten amerikanischen Fahrzeuge näher betrachten: den M41 Walker Bulldog. Doch anstelle uns seine Kampfhistorie im Dienste der USA anzusehen, konzentrieren wir uns auf seinen Einsatz in den Ländern, in die er exportiert wurde, insbesondere Vietnam.

Eine kurze Übersicht der Entwicklung des M41

Alles beginnt Anfang der Fünfziger mit der Entwicklung der Fahrzeuge T41E1 and E2 im Cleveland Tank Plant. Nach einigen Tests, um die Standards des amerikanischen Militärs zu erfüllen, erhalten die Panzer ein 76-mm-Geschütz und die Bezeichnungen M41 und M41A1. Ursprünglich „Little Bulldogs“ genannt, erhielten sie schon bald den Namen „Walker Bulldogs“ zu Ehren von Lieutenant General Walton H. Walker, der bei einem Unfall in Südkorea verschied.

In diesem Zusammenhang muss man erwähnen, dass der Ausbruch des Koreakrieges die Nachfrage nach neuen Panzern innerhalb der amerikanischen Armee deutlich steigerte. Daher wurden viele Fahrzeuge schnell in die Produktion überführt, angefangen mit dem M41, Nachfolger des ehrwürdigen Chaffee. So verließen zwischen 1951 und 1954 über dreitausend M41 die Fabrikhallen, die meisten ausgestattet mit 76-mm-Geschützen, Stoßdämpfern und verschiedener Aufklärungsausstattung.


M41s auf der Fertigungsstraße des Cleveland Tank Plant.

Verschiedene Geschütze, darunter ein 90-mm-Geschütz, wurden in Erwägung gezogen, doch Mitte der Fünfziger verschob sich das Augenmerk der Amerikaner bereits auf andere Konzepte, wie etwa das des Sheridans, eines anderen leichten Panzer, sowie modernisierten Varianten des mittleren Panzers Patton.

Der M41 in anderen Armeen

Mehr als die Hälfte aller gebauten M41 wurden ab Ende der 1950er an Verbündete der USA exportiert. Über zwei Dutzend Länder importierten den M41, entweder direkt oder als Teil amerikanischer Hilfsprogramme. Aufgrund seines Exports in so viele Länder war es unausweichlich, dass er im Kampf eingesetzt wurde, oftmals von Rebellen in Aufständen gegen ihre eigenen Regierungen.

Der vielleicht berühmteste Vorfall war die Invasion in der Schweinebucht im Jahr 1961: fünf M41s sollten die Rebellenbrigade unterstützen und bekämpfen einige T-34-85 und SU-100 der kubanischen Armee, wobei sie stets siegreich hervorgingen. Der Angriff schlug fehl, die unbeschädigten M41 wurden von ihren Besatzungen zerstört. Neben Kuba waren M41 häufig Akteure in zahlreichen Putschen, die in mittel- und südamerikanischen Ländern stattfanden, die amerikanische Militärhilfe erhielten.


Präsident Harry Truman mit einem M41-Prototyp, 1951

Der M41 kämpfe außerdem in vielen Nationen Afrikas, des Mittleren Ostens und Asiens. Beispielsweise besteht ein Großteil der äthiopischen Panzertruppe aus ihnen. Später verstärkten sie ihr Armee durch zugekaufte T-54/55. Der M41 wurde schließlich Seite an Seite mit den sowjetischen Panzern im der Wüste Ogadens in Nordafrika eingesetzt.

Im mittleren Ost, besaß der Libanon einige M41 und AMX 13. Als der Libanesischer Bürgerkrieg 1975 ausbrauch, verschwand die libanesische Armee praktisch; ein Großteil ihrer Ausrüstung fiel in die Hände der Konfliktparteien. Ob die M41 zum Einsatz kamen ist nicht bekannt, obwohl es offenkundig keinen Kontakt zwischen ihnen und der israelischen Armee gab.

Im Vietnamkrieg

In Südasien wurde der M41 jedoch am häufigsten in den Kampf geschickt. Anfang der 1960er führten die amerikanischen Streitkräfte einige Manöver in Thailand durch als Antwort auf die kommunistischen Bewegungen in Laos und Südvietnam. Bei diesen Offensiven mussten sich die amerikanischen Einheiten erstmals mit dem Dschungel und Aufstandsbekämpfung auseinandersetzen. Um seine Verteidigungen zu stärken, erhielt Thailand mehrere M41, die in verschiedenen Kämpfen gegen die von den Kommunisten unterstützten Aufständischen entlang der thailändischen Grenze zu Laos und Kambodscha und während Putschversuchen und Unruhen in großen Städten eingesetzt wurden.

In Südvietnam wurde die Armee der Republik Vietnam (ARVN) zunächst mit M5 und M24 ausgestattet, nachdem sich die Französen 1954 aus Vietnam zurückzogen. Die ersten Fahrzeuge wurden schnell ausgesondert, doch letztere blieben bis 1965 im Dienst. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die ARVN M41, die zur Aufgabe hatten, die Belagerung des Lagers Plei Me in der zentralen Hochebene zu beenden. Ab diesem Vorfall wurden die Panzer recht unterschiedlich eingesetzt.


Einige M41 der ARVN

Ihre Rolle wurde politischer, da insbesondere die M41 in der Nähe von Städten und Basen stationiert wurden, um wichtige Vertreter der Regierung und des Militärs zu schützen und mögliche Putschversuche abzuwehren. Aber während der Tet-Offensive 1968, sammelten die Panzerverbände der ARVN viel Erfahrung, indem sie die Angriffe der Kommunisten auf Städte und Basen zurückdrängten. In Folge dieses Gefechts verbrachten die M41 der ARVN mehr Zeit im Feld und schlugen sich hervorragend an der Seite ihrer amerikanischen Pendants.

Sie nahmen an der Invasion in Laos 1971 teil und schnitten den Ho-Chi-Minh-Pfad ab. Sie mussten die Stellung gegen die Gegenangriffe der Nordvietnamesischen Armee (NVA) halten, kämpften gegen T-54, T-59, T-34 und PT-76, die März 1972 südwärts Richtung Quang Tri und Da Nang fuhren. Sie standen sogar recht neuen Technologien gegenüber, wie Panzerabwehrraketen und mussten schwere Verluste einstecken, bis Elite-Fallschirmjäger, Marines und Ranger Quang Tri zurückeroberten.

Nach Vietnam

Nach Unterzeichnung des Vertrags von Paris 1973, sammelten beide Seiten ihre Kräfte für einen letzten Showdown. Die Verluste waren bereits unterzeichnet und eine Reihe widersprüchlicher Befehle von Präsident Thieu führten zu Verlusten weiterer M41, M48 und anderer Panzerfahrzeuge. Tatsächlich wurden M41 in großen Stückzahlen von der NVA erobert und in die eigenen Reihen übernommen. Aufgrund der hohen Verluste konnten die Südvietnamesen wenig unternehmen, um die Kommunisten aufzuhalten, obwohl einige Panzereinheiten der ARVN bis zum Ende bei Loc Ninh und im Umland Saigons kämpften.

Nach ihrem Sieg verwendete die NVA zahlreiche erbeutete M41 als Besatzungstruppen im Süden. Diese kamen später bei der vietnamesischen Invasion Kambodschas zum Einsatz und spielten eine wichtige Rolle im Jahrzehnt des Krieges, der im Land tobte, bis sich Vietnam Ende der 1980er zurückzog. Einige M41 wurden zurückgelassen, um die von den Vietnamesen eingesetzte Regierung auszustatten, doch wir haben keine näheren Informationen dazu. Aller Wahrscheinlichkeit nach leisteten die M41 in Vietnam weiter ihren Dienst, bis mangelnde Ersatzteile ihren Ruhestand erzwangen.


Wie ihr sehen könnt, hat der M41 Walker Bulldog eine lebhafte Geschichte hinter sich. Man kann ihn mit Fug und Recht als Klassiker bezeichnen. Dreht mit euren Bulldogs eine Runde und zeigt dem gegnerischen Team, dass noch genug Kampfgeist in ihm ist.

 

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Bildquelle: Wikipedia

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