Für den historischen Artikel zum diesjährigen D-Day beschäftigen wir uns mit der Geschichte der spezialisierten Panzer, die für die Landung in der Normandie benutzt wurden.
Der Dieppe Raid oder auch Operation Jubilee war ein absolutes Desaster für die alliierten Führungskräfte, von dem sie jedoch gelernt haben. Die Landung mit Panzern und Truppen an den Stränden und die Eroberung des Hafens sollten den Grundpfeiler für eine geplante Invasion Europas legen. Außerdem konnten die Alliierten die neuen Panzer ausprobieren, die nur für diesen Zweck entwickelt wurden.
Allerdings wurden die meisten Soldaten, die an dieser Operation teilnahmen, getötet und die Maschinen zerstört. Die Einschränkungen der neuen Entwürfe waren für jeden offensichtlich, und wenn Europa vom Wasser aus angegriffen werden sollte und Panzer die Infanterie unterstützen sollte, dann war dies ein typischer Fall von „Zurück zum Reißbrett“.
„...in seiner jetzigen Form ist der Churchill leicht zu bekämpfen...schlecht und veraltet...“– deutsche Berichte über die Churchill-Panzer, die am Dieppe Raid eingesetzt wurden.
Der Fehlschlag in Dieppe zeigte deutlich die Schwachpunkte der britischen Churchill-Panzer, die in der Operation eingesetzt wurden. Die Churchill-Panzer waren als Infanterieunterstützung gedacht, die die angreifenden Truppen schützen sollten. Mit einer guten Panzerung, einem Hauptgeschütz und einer Haubitze in der Wanne sollten sie unaufhaltsame Stahlbunker sein, die sowohl gegen Panzer als auch Infanterie erfolgreich bekämpfen können. Stattdessen waren sie durch ihre Langsamkeit, Gewicht und ihre ungeschützten Ketten am Strand von Dieppe absolut nutzlos. Sie hatten keinerlei Bodenhaftung und schlitterten wegen der Steine und Kiesel. Viele wurden von der Küstenverteidigung zerstört, bevor sie überhaupt einen einzigen Schuss abgeben konnten.
Es war aber nicht nur die Schuld das Churchill-Panzers. Es wurde auch schnell klar, dass die Alliierten nicht einfach so einen Panzer auf einem Strand landen konnten, welcher mit vielen unvorhergesehenen Hindernissen übersät war. Diese waren zum Teil natürlichen Ursprungs, wie zum Beispiel große Felsen und bestanden zum anderen Teil aus Stacheldraht, Landminen und Panzerfallen. Der Versuch, einen Panzer vom Schiff auf den Strand zu transportieren, ohne dass dieser ins Wasser fällt, war auch ein schwieriges Unterfangen, das überdacht werden musste. Es wurde festgestellt, dass wenn die Alliierten erneut mit Panzern und Truppen auf den Stränden landen wollten, sowohl eine neue Vorgehensweise als auch deutliche Veränderungen an Fahrzeugen gebraucht wurden.
Diese Veränderungen wurden von Major General Percy Hobart in die Wege geleitet. Er war ein Pionier, der die British 79th Armoured Division im Zweiten Weltkrieg befehligte und dessen Name für die „Hobart‘s Funnies“ verwendet wurde. Diese waren eine Serie von speziellen alliierten Panzern, die unter Berücksichtigung der Niederlage in Dieppe umgebaut wurden.
Sie waren ein merkwürdiger Anblick. Der bereits komisch aussehende Churchill wurde mit allem ausgestattet, von monströsen Minenräumarmen bis zu riesigen metallenen Gehwegen, die als mobile Rampe oder Brücke verwendet werden konnten. Diese Brückenmodifikation konnte vor Hindernissen geparkt werden, sodass kleinere Fahrzeuge und Truppen sicher über den Stacheldraht hinweggehen konnten.
Auch der M4 Sherman wurde auf die Hobartsche Weise umgebaut. Ein berühmtes Exemplar ist der Sherman DD oder auch Duplex Drive – ein amphibischer Sherman, dessen Motor sowohl die Ketten auf dem Land als auch den Propeller auf dem Wasser angetrieben hat. Ein Vorteil gegenüber dem Churchill war, dass er leicht genug war, um in Massen von Landungsbooten transportiert zu werden. Dann, wenn er nur noch 2 Meilen entfernt war, konnte er abgesetzt werden und sich mit eigener Kraft bis zur Küste bewegen. Denkt darüber nach, wie gefährlich dies für die mutige Besatzung schien; doch immerhin wurde das Problem mit den Panzerlandungen gelöst.
Den Sherman Crab seht ihr im unteren Bild. Er wurde entworfen, um die Strände von Landminen zu säubern, indem sie mit Ketten gepeitscht wurden. Das war äußerst effektiv, da die entstehende Explosion einer Landmine den Panzer schwer beschädigen kann.
Zweifellos haben die „Funnies“ einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des D-Days geleistet. Sie zeigten, dass die Rolle eines Panzers auf dem Schlachtfeld nicht an seine Panzer- oder Infanteriebekämpfungsmöglichkeiten gebunden war. Während dies die Hauptaufgabe einer Kriegsmaschine ist, haben sich die „Funnies“ in vielen Schlachten als Beschützer der Infanterie bewiesen und waren Meisterleistungen der Ingenieure, die der gesamten Armee zugutekam.
So, jetzt bleibt nur noch eine wichtige Frage: Werden einige der Hobart‘s Funnies in World of Tanks eingeführt? Spekuliert darüber in unserem Forum!
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