Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und wir arbeiten weiter unsere To-Do-Liste mit den wichtigsten Themen ab. Als nächstes steht das Problem mit den bevorzugten Premium-Panzern an. Die Frage stand nun einige Zeit im Raum, doch bevor wir uns kopfüber darauf stürzen, gibt es einen kurzen Exkurs.
Vor etwa einem Jahr, World of Tanks wurde gerade auf Version 9.18 aktualisiert, führten wir wichtige Verbesserungen am Matchmaker ein. Im Gegensatz zu früher basierte die neue Version auf mehreren Schablonen, die die Teambildung vor dem Gefecht regulierten. Seither wurde das Ganze mehrfach verändert, bis es einen Stand erreichte, der die Erwartungen von Community und Entwicklerteam erfüllte.
Jetzt haben wir also eine vernünftige Teamverteilung und Fehlbesetzungen kommen nur selten vor. Jeder ist zufrieden, oder? Nicht wirklich. Von der neuen Herangehensweise profitieren alle, außer Premium-Fahrzeuge mit bevorzugtem Matchmaking.
Warum ist das überhaupt ein Problem?
Die Medaille hat zwei Seiten. Das erste Problem rührt vom Hauptmerkmal des bevorzugten Matchmakings her – die Stufenbereich-Balance. Beginnend mit den mittleren Stufen, haben alle Fahrzeuge einen -2/+2-Stufenbereich. Rückt man also mit seinem Königstiger aus, kann man an der Spitze der Liste stehen und hat schwerfällige Churchills oder winzige AMX 12t unter sich. Auf der anderen Seite kann man auch ganz unten landen und steht mächtigen IS-4 und bösen T95 gegenüber.
Mit bevorzugten Stufe-VIII-Premium-Fahrzeugen begegnet man keinem Gegner über Stufe IX, was da Leben leichter macht. Der neue Matchmaker hat jedoch Probleme mit diesen Maschinen. Er braucht länger und muss mehr rechnen, um sie richtig zu balancieren, was die Wartezeit verlängert. Es passiert folgendes: der Matchmaker fängt an, sich übermäßig viele Stufe-IX-Panzer zu schnappen, um die Teams für bevorzugte Premium-Fahrzeuge zu erstellen, daher fehlen sie für Teams mit Stufe-X-Panzern. Der Matchmaker versucht dann, die Lücken für Stufe-X-Gefechte zu füllen und schau an, wen haben wir da, die Freunde der Stufe VIII! Kommt her, meine Kleinen.
Das zweite Problem sind die Kampfwerte der bevorzugten Premium-Fahrzeuge. Sie sind immer etwas niedriger als die der Konkurrenz – aus Balancegründen. Nachdem 9.18 mit der 3/5/7-Verteilung und ihren Ablegern veröffentlicht wurde, kämpften bevorzugte Premium-Panzer oft gegen Fahrzeuge derselben Stufe oder einer höheren, was bedeutete, dass sie zu ungleichen Bedingungen kämpfen mussten. Stellt euch vor, ihr fahrt einen KV-5 und kämpft in den überwiegenden Fällen im Mittelfeld gegen haufenweise IS-3, Ferdinands, Pershings und andere Stufe-VIII-Boliden. Holt man dann noch ein paar Stufe IX mit ins Boot, sieht es mit euren Überlebenschancen recht mau aus.
Jetzt wollen wir und beiden Problemen annehmen:
- Matchmaker: geringere Wartezeit, leichtere Berechnungen
- Werte: bevorzugte Premium-Panzer werden zu rundum guten, wettbewerbsfähigen Maschinen
Warum hat das so lange gedauert?
Es ist der Preis, den man für einen Fehler bezahlen muss. Im Moment gibt es viele bevorzugte Panzer in den Gefechten, daher mussten wir eine Vielzahl an Optionen verarbeiten, bevor wir uns für einen guten Mittelweg entscheiden.
Ursprünglich schlugen wir zwei Richtungen, bzw. Herangehensweisen ein.
Die „allgemeine“ Richtung hätte das Gleichgewicht optimiert, damit bevorzugte Premium-Fahrzeuge höhere Chancen hätten, in die oberen 3 der 3/5/7-Liste zu kommen. Im besten Fall hätte diese Lösung Vorteile für diese Maschinen, ohne ihre Werte großartig zu verändern. Die Realität aber schlug uns während mehrerer interner Tests und Simulationen ins Gesicht. Die Prognosen zeigten nur geringe Verbesserungen bei starken Einbußen der Leistung des Matchmaking. Uns blieb nichts anderes übrig, als diesen Ansatz aufzugeben.
Die „individuelle“ Richtung war ein Ansatz jedem einzelnen Modell, die nötigen Änderungen zu verpassen und damit die allgemeinen negativen Auswirkungen durch die bevorzugten Premium-Fahrzeuge auf den Matchmaker zu verringern. Nach einer Reihe von Tests erweis sich das als die passende Lösung, führte aber zu einem neuen Problem. Einige der jetzigen bevorzugten Premium-Fahrezuge waren so „alt“ in Bezug auf die Kampfwerte, dass ein reines Anpassen ihrer Werte keine Hilfe gewesen wäre. Wie sich herausstellte, brauchten diese Fahrzeuge einen Komplettumbau, sollten jedoch ihre charakteristischen Eigenschaften beibehalten.
Aus einem Sturmpanzer soll kein Heckenschütze werden. Wir wollen ihre wesentlichen Merkmale beibehalten oder sogar hervorheben.
Gleichzeitig wollen wir Spielern die Entscheidungsfreiheit geben, zu entscheiden, ob ein aktualisierter Panzer für sie noch relevant ist. Daher kann jeder Kommandant ein bestimmtes Fahrzeug über eine spezielle Eintauschmöglichkeit für eine exklusive Auswahl an Panzern umtauschen, die nicht über die übliche Inzahlungnahme verfügbar sind. Die Kosten für diesen Umtausch werden 2000 Gold nicht übersteigen. Daher haben die Besitzer von bevorzugten Premium-Panzern zwei Möglichkeiten:
- Sie behalten ihre Maschine, nachdem die Werte verbessert wurden
- Sie tauschen sie gegen ein anderes, passenderes Fahrzeug ein, für einen kleinen Aufschlag in Gold
Der Pionier
Wir erwähnten den KV-5 nicht ohne Grund, da er der erste Panzer ist, der diese Überarbeitung durchmacht. Wir haben dieses Fahrzeug gewählt, weil es das ultimative Versuchsobjekt ist: ein Veteran der bevorzugten Premium-Panzer, der dank seiner Rolle im Kampf und seiner Werte hervorsticht. Er erfüllt all unsere Kriterien besser als alle anderen der Liste.
Die aktualisierte Version des KV-5 behält seine wichtigsten Merkmale, er bleibt ein schwer gepanzertes Fahrzeug mit einem riesigen Vorrat an Strukturpunkten und einer hohen Feuerrate. Wir steigern seine Durchschlagskraft auf 218/243 mm (Basis-/Premiumgranate) und wollen sehen, wie er sich mit 330 Punkten Alphaschaden verhält. Letzteres steht noch zur Debatte, weswegen wir die Statistiken und eure Rückmeldungen sorgsam beobachten werden, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen.
Außerdem verstärken wir seine Frontpanzerung: der Turm des Ladeschützen bekommt 190 mm anstelle von 150 mm, während der Funkerturm 200 mm dick wird, im Gegensatz zu den aktuell 180 mm. Auch der Turm des Fahrers wird von 150 mm auf 200 mm verstärkt. Die Gesamtdicke des Hauptturmes wird auf 220 mm erhöht und verwandelt den KV-5 so in einen vollwertigen schweren Panzer.
Zur gleichen Zeit wollen wir allerdings auch einige der jetzigen Werte herabsetzen. Beim KV-5 werden Seiten- und Heckpanzerung dünner – damit das Fahrzeug nicht zur unverwundbaren, zerstörerischen Bestie wird. Wir wollen, dass der Panzer ein Experte an der Front wird, ein wütender Bulle, mit dem man die gegnerische Verteidigung niederreißen oder einen stürmenden Gegner mit einem schweren Gegenschlag begrüßen kann, der trotzdem an den Flanken und hinten verwundbar bleibt.
Wir werden diese Änderungen sofort einbringen. Die erste Runde des Tests geht innerhalb der nächsten Woche los und die endgültige Änderungsliste hängt vor allem davon ab, wie sich der aktualisierte KV-5 im Gefecht anfühlt und spielt.
Dank den genannten Änderungen, sollte er sich nun gegen alle Gegner durchsetzen können und wieder konkurrenzfähig sein. Er sollte es in seiner überarbeiten Form sogar mit Fahrzeugen der Stufe X aufnehmen können. Die Änderungen haben jedoch einen Preis. Er hat kein bevorzugtes Matchmaking mehr. Es sollte dank der neuen Werte aber auch nicht nötig sein. Auf den sowjetischen Riesen warten also neue Herausforderungen und neue Möglichkeiten.
Das Problem der bevorzugten Premium-Fahrzeuge ist uns sehr wichtig, daher wollen wir zahlreiche interne Tests durchführen und verschiedene Anpassungen an diesen Panzern durchführen. Wie immer hoffen wir auf euer Feedback, bleibt also neugierig und lasst uns eure Meinung im Forum wissen.