Battle Pass: Hintergrundgeschichten

Kommandanten!

Eine neue Saison des Battle Pass hat begonnen und damit ist es an der Zeit, einen weiteren Kampf zwischen zwei Panzerassen zu präsentieren … In dieser Saison wetteifern Damon Kilmore und Angela Milotowa darum, wer der oder die Beste ist. Beide sind kampferprobte Asse, mit ihrer eigenen Geschichte und Bestimmung. Erfahrt in diesem Material mehr über die Geschichte ihrer Beziehung.

Liste aller Folgen

Der lange Weg nach Hause

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3
  • Teil 4

Milotowa, Badger und Kilmores Zug umzingelten den brennenden, gegnerischen Jagdpaner. Ohne den dicken Turm des Patton wäre dieses Gefecht das letzte für Angela gewesen.

„Auftrag erledigt, lasst uns nach Hause gehen. Milotowa, wir werden uns kurz unterhalten.“

„Bei allem Respekt, Leutnant Kilmore, aber worüber?“

„Was meinst du mit worüber? Ist dir klar, dass du Befehle verletzt hast? Du hast – allein – gegnerisches Gebiet ohne die nötige Aufklärung betreten.“

„Aber ich wollte euch vor einem möglichen Hinterhalt warnen …“

„Ohne Befehl! Sobald wir zurück in der Basis sind, spreche ich mit deinem Zugkommandanten!“

„Der ist weg.“

Nach einem erfolgreichen Einsatz war der Heimweg normalerweise voller Witze, Neckereien und Geschichten. Dieses Mal blieb der Funk still.

Das Leben an der Front kann Fremde zu echten Waffenbrüdern zusammenschweißen. Jeder Verlust eines Panzer ist verheerend. Heute hatten sie fast einen ganzen Zug verloren.

Es war klar, dass Kilmore, obwohl er nicht wusste, was mit Angelas Zug geschah, zu weit gegangen war. „Dämon“ selbst verstand das nur zu gut. Er wusste, dass er Angela unterstützen musste. Obwohl er kein wortgewandter Redner war, versuchte er sein Bestes, die richtigen Worte zu finden.

„Was ist passiert?“

„Wir fuhren mittags los. Eine halbe Stunde nach euch, wie geplant. Wir klärten die Umgebung auf.“ Milotowa war schon immer für ihre Stärke und ihren Mut berühmt, doch dieses Mal wunderte sich Kilmore, wie sie so ruhig und gefasst sprechen konnte, obwohl sie ihren gesamten Zug verloren hatte. „Plötzlich gerieten wir unter heftigen Beschuss aus den Wäldern. Ich schätze, dass sie uns dicht heranließen, bevor sie die Falle zuschnappen ließen. Der Führungspanzer wurde sofort zerstört. Er hatte nicht die geringste Chance auszuweichen. Nach dem ersten Schuss verteilten wir uns und suchten Deckung. Am Ende waren es drei gegen vier. Was dann geschah war ein langer Stellungskampf. Und letzten Endes war ich die einzige, die von meinem Zug übrigblieb.“

„Warum bist du nicht direkt zur Basis zurückgekehrt?“

„Ich wollte euch vor dem Hinterhalt warnen. Ich versuchte, euch anzufunken, doch mein Funk war beschädigt und meine Reichweite eingeschränkt. Als ich endlich euer Signal aufnehmen konnte, sah ich Badger. Badger, ich konnte dich nicht auch verlieren!“

„Ich schulde dir was, Angela!“

„Weitermachen!“

Badger war nicht in Kilmores Zug, aber er blieb den ganzen Weg zur Basis still. „Dämon“ hatte die volle Autorität, jedem in der Einheit Befehle zu erteilen.

„Vergiss eines nicht, Milotowa. Wäre der Turm meines Patton nicht so stark, würden wir jetzt die Teile deines Panzer aufsammeln. Du wolltest uns vor einem Hinterhalt bewahren? Stattdessen hast du dich selbst in Schwierigkeiten gebracht. Das war ein dummer Anfängerfehler. Das Gefecht ist so lange nicht vorbei, bis der letzte Gegner zerstört wurde. Wir setzen dieses Gespräch später fort.“

Nachbesprechung

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3
  • Teil 4

Der Kompaniechef saß in seinem Stuhl, sein Blick wechselte zwischen der äußerlich ruhigen Angela und dem aufgebrachten Kilmore.

„Sie hat beinahe Freundbeschuss kassiert! An der Front gibt es keinen Platz für Grünschnäbel. Sie sollte besser Sanitäter bleiben.“ Kilmore war aufgebracht über das Vorgehen dieses „Hitzkopfes ohne Kampferfahrung“. Wieder einmal versuchte er, den Kompaniechef davon zu überzeugen, Angelas Kampfstatus zu widerrufen.

„Ein Grünschnabel? Bei allem Respekt, Leutnant Kilmore, ich befehlige schon lange meinen eigenen Panzer, auch wenn ich als Fahrer angefangen habe. Wann verstehen sie endlich, dass ich auf dem Schlachtfeld genauso hilfreich sein kann wie ihre Männer?“

Kilmore geriet in Rage.

Damons Zug zählte zur Elite. Jeder Kommandant auf dieser Seite der Front träumte davon, ihm anzugehören. Doch niemand hatte je gewagt, sich mit den Soldaten des Dämonen gleichzustellen.

„Wie kannst du es wagen zu glauben, du wärst so gut wie mein Zug?! Weißt du denn überhaupt, wozu meine Leute fähig sind? Sie haben zahllose Unternehmen ausgeführt, ohne einen einzigen Kratzer abzukriegen! Und du? Kaum gehst du ins Gefecht, müssen wir dich retten. Du hast einfach nicht das Zeug dafür, Milotowa.“

„Ich habe es nur getan, um meine Kameraden zu retten! Du kämpfst jedes Gefecht, als gäbe es kein Morgen. Dabei riskierst du aber nicht nur dein eigenes Leben, sondern das deines Zuges …“

„Das ist nicht dasselbe!“ Kilmore unterbrach Angela abrupt inmitten ihrer emotionalen Ansprache. Angela warf ihm einen fragenden Blick zu und erwartete, dass der Leutnant fortfahren würde. Kilmore hatte jedoch nicht die Absicht, ins Detail zu gehen.

„Ich schätze, das bedeutet, dass wir fertig sind.“ Nachdem er beide Seiten angehört hatte, sprach der Kompaniechef endlich. Entweder hatte er genug gehört, oder er wollte weitere Fragen von Angela verhindern. „Unteroffizier Milotowa, in Anbetracht der Situation hätten sie eine solche Aktion vermeiden sollen. Gleichzeitig sind dank Ihres Einsatzes Badgers Besatzung und Fahrzeug intakt. Ich danke Ihnen daher für die rechtzeitige Hilfe.“

„Leutnant Kilmore, ich bitte Sie, die gegenwärtige Situation zu berücksichtigen. Fast ein ganzer Zug ging verloren. Üben sie nicht noch mehr Druck auf ihre Kameradin aus. Milotowa, alle Züge sind voll, aber ich sehe, was ich für Sie tun kann.“

Kilmore begann zu argumentieren: „Aber vielleicht schafft sie es nächstes Mal nicht zurück zur Basis!“

„Weitermachen! Diese Unterhaltung ist beendet. Weggetreten!“

Milotowa beeilte sich, das Büro des Kompaniechefs als Erste zu verlassen, doch bevor sie die Tür schloss, erklärte sie: „Bei allem Respekt, meine Herren, aber ich bin schon seit Langem kein Sanitäter mehr.“

Die Geburt eines Sturms

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3

Angelas Vater war ein talentierter Fahrer. Nach dem Tod ihrer Mutter hat er seine Tochter immer auf den Panzerstützpunkt mitgenommen. Er hatte nie vor, Angela das Panzerhandwerk beizubringen, aber die Neugier und das Bedürfnis, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, waren einfach zu groß.

Das Mädchen begeisterte sich für die gepanzerten Fahrzeuge und lernte sogar ziemlich gut zu fahren. Ihre Liebe für Panzer wurde so stark, dass sie davon träumte, dieselbe Laufbahn einzuschlagen wie ihr Vater. Doch nachdem sie sich unzählige Male anhören musste, dies sei keine Arbeit für Frauen, trat sie schlussendlich in die Fußstapfen ihrer Mutter und begann stattdessen eine medizinische Ausbildung. Nach dem Abschluss schloss sich Angela wieder ihrem Vater an und verpflichtete sich als Besatzungsmitglied für einen Sanitätspanzer. Doch der Wunsch, einen richtigen Panzer zu fahren, ließ sie niemals los.

Seit ihrer frühsten Kindheit wusste Milotowa, dass es ihre Bestimmung war, Leben zu retten. Seit Dienstantritt war es ihre Pflicht, diejenigen ohne Kampfesglück herauszuhauen oder sogar von der Schwelle des Todes zurückzuholen. Und sie verschrieb sich vollständig ihrer Bestimmung. Diese Leidenschaft wurde so stark, dass ihr Wunsch danach, auf den Fahrersitz zu wechseln, vollständig in den Hintergrund trat.

Bis sie eines Tages einen schwer verletzten Panzerkommandanten ins Feldlazarett brachte. Sein Zustand war kritisch. Kein Medikament und keine Behandlung konnten das Unaufhaltsame aufhalten. Kaum bei Bewusstsein, wiederholte er ständig das Gleiche: „Wir hätten nur einen weiteren Panzer gebraucht ...“ Das weckte ihre lang verborgenen Wünsche. Was wenn sie diesen „einen weiteren Panzer“ gefahren hätte? Was, wenn es besser ist, Verletzungen auf dem Schlachtfeld zu vermeiden als Wunden auf dem Operationstisch zu versorgen?

Während eines weiteren Einsatzes musste Milotowa die Besatzung aus einem verbündeten Panzer befreien, als plötzlich ihr eigenes Fahrzeug von einer Artilleriesalve getroffen wurde. Jede andere Person wäre damit vollständig überfordert gewesen. Nicht so Angela. Sie hatte umgehend alles unter Kontrolle und rettete die verletzte Besatzung aus dem beschädigten Fahrzeug. Schlussendlich fand sie eine geeignete Verwendung für die Fähigkeiten, die sie in den Jahren zuvor erlernt hatte.

Es war eine wahre Heldentat, die Angela eine Medaille für Tapferkeit im Kampf einbrachte. Außerdem wurde dieser Moment zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach dem Verlust ihrer Besatzung stand sie am Scheideweg und entschloss sich, den Weg ihres Vaters zu gehen. Angela schaffte es durch den Ruf ihres Vaters, die Ausbildung zum Panzerfahrer erfolgreich abzuschließen. Und sie wusste genau, in welchem Zug sie dienen wollte, egal wie lange es dauern sollte.

Höllenhunde

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3

Die Rehabilitation war langwierig. Dieses Gefecht verschonte niemanden außer Kilmore und Ramirez, und es war schwer zu sagen, ob es ihre Erfahrung oder nur pures Glück war. Verglichen mit Juan Pablos relativ schneller Genesung war „Dämon“ stecken geblieben. Er wurde von einem immer gleichen Albtraum heimgesucht. Er dachte immer wieder über dieses Gefecht nach. Ein Gefecht, das er überlebte, obwohl er es nicht hätte überleben sollen.

Die Gedanken an den Ruhestand kamen immer wieder auf, aber Kilmore konnte seine Kameraden einfach nicht im Stich lassen. Er beschloss, wieder an die Front zu gehen: Nur dort kann er Schmerz und Schuldgefühle betäuben.

Durch einen unglücklichen Zufall erhielt Ramirez, der sich bereits von seinen Verletzungen erholt hatte, nur wenige Tage später einen Brief aus seiner Heimat. Seine geliebte Großmutter war verstorben, die Person, die ihm am nächsten stand, und die einzige noch verbliebene Verbindung zum normalen Leben.

– Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Ich habe niemanden mehr im zivilen Leben.

- Lass dich beurlauben, ruh dich aus.

– Und was dann? Ein langweiliges Leben führen, den Schmerz wegtrinken und vor Langeweile sterben? Nein, Chef, das bin ich nicht. Ich gehöre an die Front, Krieg ist das Einzige, was ich gut kann. Also werde ich kämpfen, bis ich fertig bin.

Das brachte Kilmore auf eine Idee, die sowohl das Problem von Ramirez als auch sein eigenes lösen würde. „Dämon“ bildete einen kleinen Zug, der nur aus zwei Panzern bestand: „Pipeline“ und Sheridan.

Ihre Besatzungen waren Elitekämpfer – alles geborene Krieger, die jedes Gefecht kämpften, als wäre es ihr letztes. Es war ihnen egal, wer ihr Gegner ist. Das Wichtigste war, so viele gegnerische Panzer wie möglich auszulöschen.

Der Name des Zuges war dagegen völlig unspektakulär: „Kilmores Kavallerie“. Aber im Laufe der Zeit nannten sie alle nur die „Höllenhunde“, wegen ihrer absoluten Furchtlosigkeit und ihrer Fähigkeit, die schwierigsten und halsbrecherischsten Kampfeinsätze ausführen zu können.

Ein ehrliches Gespräch

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3

Es war schwer, sich eine verschlossenere Person als Kilmore vorzustellen. Kurz angebunden und jedem gegenüber unhöflich. Sogar die befehlshabenden Offiziere vermieden eine Konfrontation, nur für den Fall. Der Leutnant konnte sich allerdings anderen gegenüber öffnen und ihnen vertrauen. Aber nicht allen.

Eigentlich gab es nur eine Person, der er vertrauen konnte. Ramirez, der engste Vertraue, die rechte Hand, der Waffenbruder. Er war der einzige, bei dem es sich Damon leisten konnte, sich zu öffnen.

Während einer der Unterhaltungen schaffte Ramirez das Unmögliche. Er brachte Kilmore dazu, über Milotowa zu sprechen, das „unerträgliche Mädchen“.

– Sie ist gut, Damon. Geschult in Taktik, bleibt in schwierigen Situationen ruhig. Sie ist wie geschaffen für unseren Zug.

– Du weißt wie ich die Jungs für die Besatzung auswähle. Nebenbei, es ist unsere gemeinsame Besatzung, vergiss das nicht.

— Habe ich nicht. Und da ich eine Stimme habe, komme ich wohl nicht darum herum, dich zu fragen.

— Du kannst es versuchen.

— Wie wäre es mit einer Ausnahme?

Kilmore lächelte und schüttelte den Kopf:

— Nein, nein, nein. Ich weiß deine Sorgen zu schätzen, Ramirez, alter Freund, aber das würde ich nicht ein zweites Mal ertragen ... Es geht nicht um „das besondere Etwas“. Verstehst du ...

Kilmore hielt inmitten des Satzes inne. Ramirez sah, dass dies seinem Kommandanten sichtlich unangenehm war. Aber Damon sammelte sich und fuhr fort.

— Es ist ihr Charakter. Sie ist genau wie mein Sohn. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn sie so endet wie er.

Ramirez hatte alles erwartet, aber nicht so etwas.

– Ich verstehe, Pipe. Andererseits könnte sie uns beide eines Tages auch retten, so wie sie es mit Badger getan hat ...

Kilmore saß einfach da und suchte nach einer Antwort. Dann stand er plötzlich auf, als sei dieser Moment der Schwäche niemals gewesen:

– Wir werden sehen. Stimmt, Zeit für die Besprechung. Steh auf, Fettsack.

Sturmfront

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  • Teil 3

Seitdem ihr Zug ausgelöscht wurde, war es Milotowa und ihrer Besatzung nicht möglich gewesen, ins Kampfgetümmel zurückzukehren. Alle anderen Züge waren voll besetzt.

Kilmore war der einzige, der „Sturm“ unter seine Fittiche nehmen konnte, aber er war eisern darin, sie nicht zu akzeptieren.

Angela versuchte weiter herauszufinden, warum er sich ihr gegenüber so verhielt. Sie bat sogar den Sekretär des Kommandanten darum, ihr dabei zu helfen, seine Personalakte zu finden.

Zuerst weigerte sich der Sekretär, die Personalakten durchzugehen, aber die Neugier siegte am Ende. Kilmore war der beste Panzerkommandant und sein Zug war zur lebenden Legende geworden. Gleichzeitig wusste aber niemand, was geschehen war, bevor der Zug erstellt wurde.

Warum lehnte er so viele fähige Kommandanten ab, vor allem Angela? Der Sekretär fand schnell heraus, dass Kilmores Personalakte als geheim eingestuft war. Es war das erste Mal, dass er so etwas sah.

In der Zwischenzeit hatte der Kompaniechef einen neuen Zug unter Milotowas Kommando erstellt, damit sie nicht herumsitzen und Däumchen drehen musste.

Es gab nur eine Bedingung: Die Besatzungen der beiden anderen Panzer waren Anfänger. Sie sollte sie trainieren und kommandieren.

Daher gab es keine Kampfaufträge. Das gefiel Milotowa nicht, schließlich hielt es sie davon ab, ihr Versprechen zu erfüllen und Leben zu retten. Auf der anderen Seite würde es sie aber zumindest beschäftigt halten. Davon abgesehen hatte sie jetzt ihren eigenen Zug und konnte diese Kinder auf das „echte“ Schlachtfeld vorbereiten.

Es hatte auch noch eine andere Wirkung: Angela hörte auf, um die Versetzung in Kilmores Zug zu ersuchen. Damon war wütend. Nicht nur, dass der Kompaniechef Milotowa nicht vom Dienst suspendierte, er hatte ihr sogar noch das Kommando über einen eigenen Zug gegeben!

Aber mit der Zeit beruhigte er sich und machte seinen Frieden mit der Entscheidung. Angela konnte ihm bei seinen Kampfaufträgen nicht länger in die Quere kommen. Sie war außerdem relativ sicher, solange sie sich um ihre „Schützlinge“ kümmern musste.

Leichen im Keller

  • Teil 1
  • Teil 2

Milotowa war kurz davor, einen Lagerkoller zu bekommen. Sie wurde noch seltener als vorher mit Aufträgen losgeschickt. So nutzte sie ihre freie Zeit, um mehr über Kilmore herauszufinden. Es musste einen Grund dafür geben, dass er ihre Versetzungsersuchen ablehnte. Allerdings waren all ihre Versuche gescheitert. Damons Personalakte war als geheim eingestuft.

Angela begann, nach Kilmores Vergangenheit herumzufragen. Einige Leute wussten nichts, da sie erst nach der Gründung der Höllenhunde zur Einheit gestoßen waren. Andere wollten nicht darüber reden. Badger war der Einzige, der etwas wusste. Als er zur Einheit gekommen war, gab es noch Gerüchte über „dieses Gefecht“.

Die Gerüchte besagten, dass ein gewisser Mikey Branson, ein junges und vielversprechendes Talent, an diesem Tag den Fahrersitz übernommen hatte, bevor der Auftrag begann.

Kilmore war rastlos. Er konnte nicht schlafen und versuchte alle nur erdenklichen Szenarios für das Unternehmen vorherzusehen. Am Ende ging alles schief, weil die Aufklärung schlecht gearbeitet hatte. Nur Kilmore und Ramirez schafften es lebendig zurück.

„Wer war dieser Mikey? Nach allem, was ich gehört habe, war er irgendein Verwandter von Kilmore. Aber ich bin nicht sicher. Die Nachnamen sind unterschiedlich und sie sahen sich auch nicht ähnlich. Wieso interessiert dich das eigentlich, Milotowa? Wir einfachen Sterblichen werden es niemals in diesen Zug schaffen. Finde dich einfach damit ab.“

Besprechung beim Essen

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  • Teil 2
  • Teil 3

Die „Sturmfront“, mittlerweile scherzhaft „Laues Lüftchen“ genannt, fing langsam an, ihrem richtigen Namen Ehre zu machen. Die jungen Mitglieder von Milotowas Einheit waren mit jedem Gefecht besser geworden. Der Kompaniechef hatte dies bemerkt und begann, ihnen schwerere Aufträge zu erteilen.

Kilmore begriff, dass Angela eines Tages einen wirklich schweren Auftrag erhalten würde. Es war unvermeidbar. Dann, eines Tages, setzte sich Damon in der Kantine neben Angela.

„Wie war dein letztes Gefecht?“

Milotowa war starr vor Überraschung. Der Mann, der nie ein gutes Wort für sie übrig hatte, hatte sie angesprochen. Es folgte eine kurze Pause.

„Nicht schlecht. Bin ohne Verluste zurückgekommen.“

„Ich habe gesehen, dass Sturm jetzt zwei Schrammen am Turm hat. War es wieder eine Grille?“

„Warte mal, du warst nicht dabei.“

„Brauche ich auch nicht. Von den Gegnern, mit denen wir es hier zu tun haben, kann nur die Grille solche Spuren hinterlassen. Du hast Glück gehabt, dass sie dich in diesem Winkel getroffen hat. Hast du deinen Turm zu weit herausgestreckt?“

„Ich musste sie aufscheuchen, während die Jungs sie flankierten ...“

„Angela, das hier sind keine Trainings-Aufklärungsaufträge mehr. Ich kann meinen Turm benutzen um Granaten abzuwehren. Du nicht. Nicht in deinem tschechischen Panzer. Du hast ein Magazin voll mit Granaten und eine hervorragende Geschwindigkeit. Warte, bis sie nachladen, dann gib Gas und greife sie aus allen Rohren feuernd an. Verstanden?“

„Verstanden.“

„Gut ... Hey! Ramirez! Stehengeblieben, Amigo! Was glaubst du, wo du ohne mich hingehst?“

Und damit verschwand Kilmore, so plötzlich wie er gekommen war. Milotowa saß noch eine Weile da und sinnierte über das Verhalten des Leutnants.

Beförderung

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Milotowas Zug waren Aufträge aller Schwierigkeitsstufen zugeteilt worden, mit Ausnahme der Stufe Rot. Es war weniger wegen Angela und mehr wegen ihrer Untergebenen. Sie mussten beweisen, dass sie für solche Aufträge bereit waren.

Angelas Ruf in der Einheit wuchs zusammen mit den Fähigkeiten ihres Zugs. Vorher hatte ausschließlich Damon Kilmore eine solche absolute Autorität inne. Aber jetzt gab es zwei dieser Kommandanten. Und während Damon respektiert und gefürchtet wurde, war Angela respektiert und geliebt.


Die Dienstzeit des Kompaniechefs ging zu Ende. Als altgedienter Veteran vieler Panzergefechte bereitete er sich auf den Ruhestand und die Rückkehr nach Hause vor. Sein oberstes Ziel war es, jemanden aus der Einheit zu finden, der seinen Platz einnehmen konnte. Nur zwei Leute kamen dafür in Frage.

Angela wusste, dass dies das wichtigste Gefecht ihrer Karriere war. Um sich Respekt zu verdienen, musste sie ihren Lehrer übertreffen, zu dem sie immer aufgeblickt hatte und der nie die Leistungen ihrer Laufbahn zur Kenntnis genommen hatte.

Kilmore war dafür bereit. Noch wichtiger war, dass er sich mit dem Kompaniechef duzte und dass sie schon im Vorfeld zu einer Einigung gekommen waren.

Ein Sturm an der Front!

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  • Teil 3

Die Lage an der Front verschlechterte sich. Der Kompaniechef beschloss, Milotowas Zug dort einzusetzen. Angela war glücklich. Sie war wegen der hohen Verluste während der letzten Unternehmen besorgt und war lange nicht mehr zusammen mit ihren Kameraden auf dem Schlachtfeld gewesen. Jetzt würde sie da sein und ihnen helfen können.

Milotowa ging zum Kompaniechef, um sich ihren Auftrag abzuholen. Doch plötzlich stürmte Kilmore ins Zimmer und verlangte, dass die Befehle widerrufen werden sollten.

„Ich bestehe darauf! Sie darf an diesem Unternehmen nicht teilnehmen!“


Milotowa, die im Geiste schon dabei war, ihre Kameraden zu retten, explodierte bei diesen Worten vor Wut.

„Hör auf, mich zu bevormunden! Ich habe immer wieder bewiesen, dass ich kämpfen kann. Warum bist du der Einzige, der nicht an mich glaubt? Du kannst nicht die Entscheidungen für alle treffen ... oder geht es hier um ‚jenes Unternehmen‘? Von dem Gefecht habe ich gehört. Es war nicht deine Schuld, dass es so endete. Es hätte jedem ...“

„Er war mein Sohn! Ich habe damals meinen Sohn verloren! Er starb wegen mir. Verstehst du das nicht? Wegen mir!“

Zum ersten Mal verstand Angela Damons Beweggründe. Es war keine herablassende Arroganz. Es war die Sorge eines Vaters. Aber sie konnte jetzt keinen Rückzieher machen.

„Ich bin nicht deine Tochter“, stellte sie fest, salutierte und nahm das Auftrags-Dossier, bevor sie ging.


Kilmore fand heraus, dass er und Milotowa zusammen am selben Frontabschnitt kämpfen würden. Damon konnte es nicht ändern, also ging er zurück in sein Zimmer und studierte die Karte des Gebiets sowie die Aufklärungsberichte. Er ging alles mehrere Male durch und schlief dann an seinem Schreibtisch ein, genau wie bei „dem Gefecht“.

Ramirez weckte ihn am Morgen. Kilmore war wütend auf sich selbst, weil er eingeschlafen war. Er glaubte, er hätte die Zeit nutzen können, um alles bis ins kleinste Detail durchzugehen.

Ein entscheidendes Gefecht

  • Teil 1
  • Teil 2
  • Teil 3

Während des gesamten Gefechts über war Kilmore abgelenkt. Immer wieder schaute er nach Milotowa, in der Hoffnung, dass es ihr gut ging. Auch achtete er im Funk darauf, ob sie Hilfe benötigte. Kein Wunder, dass er einige taktische Fehler beging und sich selbst in einer kritischen Situation wiederfand. Der Gegner bedrängte ihn und Ramirez.

Sie brauchten Hilfe, aber wenn er Unterstützung anforderte, wäre Milotowa die erste, die antworten würde. Sie war näher als alle anderen. Einerseits durfte er sie nicht gefährden. Andererseits brachte er mit seinen persönlichen Sorgen seinen ganzen Zug in Gefahr.


Etwas musste geschehen, also forderte Kilmore Unterstützung an. Milotowa antwortete und eilte zu Pipelines Position, jedoch begegnete sie zwei gegnerischen mittleren Panzern. Kilmore bereute schon sein Hilfsgesuch. Er schickte seinen Zug in einen selbstmörderischen Gegenangriff, um das gegnerische Feuer auf sich zu ziehen.

Das Kräfteverhältnis war unausgeglichen. Das Fahrzeug von Ramirez war beschädigt. Kilmore sah, wie Milotowas Fahrzeug einen Treffer erhielt. Kilmores Fahrzeug wurde getroffen. Kilmore versuchte Milotowa zu erreichen.

Stille. Einige Fahrzeuge des Gegners waren noch intakt, aber alle verbündeten waren außer Gefecht gesetzt worden.

Der Gegner bereitete sich darauf vor, ihnen den Gnadenstoß zu geben.


Kilmore kletterte aus der Luke und stolperte in Richtung von Sturm und den Gegnern. Er zog seine Pistole und begann in seiner Verzweiflung auf die Gegner zu schießen.

Ein Schuss.

Ein zweiter Schuss.

Ein dritter.

Dann eine Explosion. Der Schatten eines Düsenjets huschte über den Boden vor Kilmore. Beide gegnerischen Panzer wurden von einem Luftschlag zerstört. Alle hatten überlebt. Sturm und Pipeline hatten allerdings schweren Schaden genommen und mussten repariert werden.

Karten auf den Tisch!

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  • Teil 3

Kilmore und Milotowa trafen sich bei der Werkstatt, als die Reparaturen ihrer Panzer gerade beendet wurden.

„Verstehst du jetzt, warum ich deine Versetzungsersuchen nie akzeptiert habe?“

„Ja, wegen deines Sohns.“

“Das ist nicht alles. Ich habe mir selbst geschworen, dass ich nie wieder eine Todesbenachrichtigung schreiben würde. Du hast meine Jungs gesehen. Keiner von ihnen hat etwas zu verlieren.“


„Aber ich habe auch niemanden, zu dem ich zurückkehren könnte. Mein Vater ist tot. Meine Rettungsbesatzung ist tot. Ich habe niemanden! Niemand wird um mich trauern!“

„Zunächst mal wird niemand um dich trauern, weil dir nichts passieren wird. Du bist eine hervorragende Kommandantin, Milotowa. Du bist manchmal leichtsinnig, aber du bist ein Ass. Und was soll das, von wegen ‚trauern‘? Red keinen Blödsinn. Jeder hier liebt dich. Du bist ihnen wichtig.“

„Was ist mit dir?“

„Mir bist du auch wichtig“

In dem Moment kam Karl Vojtěch aus der Garage. Er war einer der Mechaniker und einst ein guter Freund von Angelas Vater.

„Leutnant Kilmore, Pipeline ist fertig. Die Tanks sind voll.“


„Danke Karl. Ich bin schon auf dem Weg.“

„Auf dem Weg wohin?“, fragte Angela, die nicht verstand, was gerade passierte.

„Wir werden versetzt. Das ist jetzt deine Einheit, Milotowa. Wohl verdient.“

Kilmore klopfte Angela auf die Schulter. Bevor sie noch einen zusammenhängenden Satz herausbringen konnte, war er schon zum Pipeline hinüber gegangen und aus der Garage gefahren.

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